Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung für die Einrichtung eines Pfiffikus-Bildungscampus an der GKS
von Heinrich VollmerIhrem Anspruch, den Oberschülern bei der Berufsfindung bestmögliche Voraussetzungen zu schaffen, ist die Georg-Kerschensteiner-Schule (GKS) einen großen Schritt nähergekommen. Gemeinsam mit Holdorfs Bürgermeister Dr. Wolfgang Krug als Vertreter des Schulträgers unterzeichnete Schulleiter Raimund Haskamp mit dem Vorsitzenden des Bildungsvereins Pfiffikus, Heidjer Schwegmann, einen Kooperationsvereinbarung für die Einrichtung eines Bildungs-Campus.
Darunter ist die Bereitstellung eines Raumes in der GKS zu verstehen, der gleichermaßen Schülerinnen und Schülern sowie Unternehmen als Begegnungs- und Bildungsraum zur Verfügung steht, um Informationen über Berufe und Ausbildungsplätze auszutauschen. In Essen, Lastrup und Quakenbrück im Landkreis Cloppenburg bereits etabliert, wird die GKS Holdorf der erste Bildungs-Campus im Landkreis Vechta sein, der mit der nächsten Ausbildungsmesse „Azubis für Azubis“ am 26. September an den Start gehen soll.
Von Ratsmitglied Jan-Dierk Brand angeregt, sich einmal den Pfiffikus-Bildungs-Campus in Lastrup anzuschauen, fand die Idee in der GKS zu etablieren sowohl von der Koordinationslehrerin für Berufsorientierung Judith Arlinghaus und der Schulsozialarbeiterin Ute Rybka-Beckermann wie auch vom Bürgermeister und dem Gemeinderat die volle Zustimmung. 30.000 Euro stellt der Gemeinderat für die Umgestaltung eines ehemaligen Klassen- und Differenzierungsraumes zur Verfügung.
„Die Zeiten der Kommunikation zwischen Unternehmen und Schülern haben sich verändert“, sagt Heidjer Schwegmann. Heute müssen sich nicht allein die Schüler um Ausbildungsplätze bewerben, sondern um Nachwuchs für einen Ausbildungsplatz zu erhalten zwinge der Fachkräftemangel Betriebe dazu, um junge Menschen zu werben. Deshalb entscheide nicht allein das Bewerbungszeugnis. Durch Begegnung, Informationsaustausch und Bereitstellung von Betriebspraktika könnte im Gespräch eine individuelle Berufsfindung stattfinden. Unternehmen hätten die Gelegenheit Charakter und Talente möglicher Bewerber kennenzulernen und ihnen einen geeigneten Ausbildungsplatz anzubieten. Für Schüler, die vom Elternhaus bei der Berufsorientierung nicht die notwendige Unterstützung bekämen, sei dieses Campus-Angebot eine Chance.
Ein Pfiffikus Bildungs-Campus bietet immer folgende Bereiche: Einen Arbeits- und Recherchebereich, in dem die Schüler selbständig zu Ausbildungsberufen recherchieren, sich über Unternehmen informieren und ihre Bewerbungsunterlagen bearbeiten und ausdrucken können. Einem Seminar- und Präsentationsbereich, der für Unternehmenspräsentationen, Schulungen und Workshops genutzt werden kann. Einem Lounge-Bereich, in dem sich in kleinen Runden ausgetauscht werden kann, sich ungezwungen unterhalten und Beziehungen zwischen Firmen und Schülern ausgebaut werden können und einem Job-Marktplatz. An dieser Fläche können die kooperierenden Unternehmen über ihre Ausbildungsberufe informieren.
Die bisherigen Angebote, wie die wöchentliche Berufsberatung, Ausbildungsmesse und Berufspraktika bleibt für die Oberschüler in der bestehenden Form erhalten, betont der Schulleiter. Für Judith Arlinghaus geht es jetzt darum, Unternehmen vom Handwerker bis zum Industriebetrieb dafür zu begeistern, die Chance zur Gewinnung von Auszubildenden an der GKS zu nutzen.
Nähere Informationen zu Pfiffikus unter www.pfiffikus-bildung.de. Geschäftsführerin Dörthe Brackmann gibt unter der Rufnummer: 0162 7645 883 gerne Auskunft.
Gemeinsame Unterschrift unter den Kooperationsvertrag, sitzend von links: Heidjer Schwegmann, Raimund Haskamp und Dr. Wolfgang Krug. Stehend von links: Dörthe Brackmann und Judith Arlinghaus. (Bericht und Foto: Vollmer)