27. Januar: Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus
27.01.2020

Schülerinnen und Schüler der Georg-Kerschensteiner-Schule gestalten Feierstunde und übergeben Friedensleuchte

von Raimund Haskamp

Weltweit ist am 27. Januar dieses Jahres der Millionen Opfer des Holocaust gedacht worden. Holocaust ist die Bezeichnung für die Massenvernichtung von rund sechs Millionen Menschen jüdischen Glaubens während der Diktatur durch die Nationalsozialisten. Das Datum des Holocaust-Gedenktages, der 27. Januar, erinnert an die Befreiung der Überlebenden des nationalsozialistischen Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau durch Soldaten der Roten Armee am 27. Januar 1945. Allein dort hatten die Nationalsozialisten über eine Million Menschen ermordet, die meisten von ihnen Juden. Der Internationale Holocaust-Gedenktag erinnert auch an die Millionen anderer Opfer der NS-Diktatur, wie zum Beispiel der Sinti und Roma, der politisch Andersdenkenden , der Kranken und Menschen mit Behinderung, der Homosexuellen, all derer, die während der nationalsozialistischen Herrschaft entrechtet, verfolgt, gequält und ermordet wurden.

Unter dem Leitgedanken „Zukunft braucht Erinnerung“ fand auch an unserer Schule anlässlich des Internationalen Tages des Gedenkens an die Opfer des Holocaust eine Gedenkveranstaltung statt, die seit 2019 im jährlichen Wechsel von den Oberschulen Steinfeld, Holdorf und Neuenkirchen-Vörden ausgerichtet wird. In seiner Eröffnungsrede erinnerte unser Schulleiter Herr Raimund Haskamp an die schrecklichen Geschehnisse während der Nazidiktatur und unsere Verpflichtung, sich immer wieder daran zu erinnern, damit ein solches Geschehen nie wieder möglich wird. Mit Fotos und vor dem Hintergrund der persönlichen Lebensberichte von Opfern des Holocaust zeigten Schülerinnen und Schüler der Klassen 10 das Schicksal und das unfassbare Leid der Opfer des Nationalsozialismus auf. In einem Schattenspiel erinnerten Schülerinnen und Schüler der Klassen 9 an die jüdischen Mitbürger, die ohne Vorwarnung aus ihren Wohnungen geholt wurden und niemals zurückkehrten. In einem nachgestellten Interview mit Renée Firestone, einer Überlebenden des Holocaust, schildert diese ihre schrecklichen Erlebnisse im Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau und ruft die jungen Menschen dazu auf, einander besser kennenzulernen, einander zu helfen und anderen Menschen etwas Gutes zu tun. Menschlichkeit, Respekt, Toleranz und Achtung sind die Werte, für die die Holdorfer Schüler im Anschluss an das Interview plädierten. Ihre Hand darauf, dass es an unserer Schule keine Ausgrenzung geben soll, gaben die Schüler und Lehrer unserer Schule in Form einer Collage aus vielen Händen, die vorab gestaltet und im Rahmen der Gedenkstunde enthüllt wurde. Frau Sigrid Litzenburger von der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Oldenburg würdigte den Einsatz der Holdorfer Schüler. Sie sagte: „Es ist gut, dass ihr heute hier ein Zeichen setzt und eure Stimme erhebt gegen Antisemitismus und Judenhass und für mehr Menschlichkeit im Umgang miteinander“ und ergänzte den Leitgedanken „Zukunft braucht Erinnerung“ um „Erinnerung und Zivilcourage“. Sie erklärte die Symbolik des Friedensleuchters, der ein Jahr in unserem Verwaltungstrakt stand, und überreichte diesen anschließend an die Vertreter der Oberschule Neuenkirchen-Vörden. Für den musikalischen Rahmen der Gedenkstunde sorgten Ellis Hertfelder und Xenia Vogel mit eindrucksvollen Klavierstücken. An dieser Stelle sei allen gedankt, die an der Vorbereitung und Durchführung der Gedenkstunde mitgewirkt haben.

Fotos: Heinrich Vollmer

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